„Der Internationale Tag der Pflegenden ist ein Tag des Respekts und der Anerkennung für die Arbeit alle derer, die in der Pflege tagtäglich Herausragendes für ihre Mitmenschen leisten“, erklärt Josef Neumann, für die SPD-Fraktion Mitglied im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales und der Vorsitzende im Ausschuss.
Mit Sorge blickt der Solinger Landtagsabgeordnete auf die sinkende Zahl der Auszubildenden in der Pflege – im vergangenen Jahr war ein Rückgang um fast zehn Prozent zu verzeichnen. Viele verlassen ihren erlernten Beruf zudem nach wenigen Jahren wegen der schlechten Arbeitsbedingungen.
„Dies ist eine dramatische Entwicklung, weil wir ohnehin einen enorm hohen Bedarf an Fachkräften in dem Bereich haben“, warnt Neumann. „Die Situation in der ambulanten und auch in der stationären Pflege ist aktuell sehr herausfordernd: durch massiv gestiegene Kosten für die Pflegeanbieter auf der einen Seite, aber auch für die zu pflegenden Menschen auf der anderen. Sie leiden unter den immer höheren Eigenanteilen und werden an immer mehr Kosten beteiligt. Dadurch geraten Pflegebedürftige oft in existentielle Nöte“, fasst Neumann die Situation zusammen.
„Hier muss unbedingt gegengesteuert werden. Aus meiner Sicht brauchen wir eine grundlege Reform der Pflegeversicherung, die mehr ist als nur eine Teilkasko in der Pflege“, fordert Neumann. „Gerade der demografische Wandel auch bei uns hier in Solingen zeigt, wie notwendig dieser Schritt wäre.“
Nach wie vor wird die überwiegende Zahl der Pflegebedürftigen zu Hause von Familienmitgliedern und hier insbesondere von Frauen gepflegt. Diese sind in der Folge häufiger betroffen von Einsamkeit, Armut und von erheblichen Gesundheitsrisiken. Josef Neumann appelliert, die pflegenden Angehörigen besonders in den Blick zu nehmen und für sie die notwendigen Entlastungen zu schaffen: „Dazu gehören Rehabilitations- oder Kurangebote, aber auch die Anrechenbarkeit dieser Leistungen für die Rentenkasse.“