Zum diesjährigen Europatag war Josef Neumann Gesprächspartner bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn. Unter der Fragestellung „Wofür steht Europa? Die Herausforderung der Demokratie durch Populismus, Pandemie und Krieg“ richtete die FES zusammen mit dem Centre Ernst Robert Curtius (CERC), der Universität Bonn, dem Institut français sowie dem Goethe-Institut Bonn einen Workshop mit anschließendem Podiumsgespräch aus. ‚Europa‘, das steht für Werte: Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. In den aktuellen Herausforderungen ist deren Erhalt keineswegs selbstverständlich. Migration, Populismus, Pandemie und Krieg haben gezeigt, dass kein Konsens besteht, wie Freiheit und Demokratie genau zu definieren und welche Werte zu priorisieren sind. Dabei verlaufen die Trennlinien nicht, wie oft behauptet, allein zwischen Ost- und Westeuropa. Der Verlauf des Krieges in der Ukraine macht deutlich, dass alte Konzepte nicht mehr zeitgemäß sind.
Grund genug, den Europatag 2023 zum Anlass zu nehmen, darüber zu diskutieren: Wofür steht Europa? Interessierte waren eingeladen, sich in Workshops mit Lehrenden der Universität Bonn und bei einer Podiumsdiskussion mit internationalen Expert:innen zu dieser Frage zu informieren und auszutauschen. Unter reger Teilnahme wurden in drei Workshop die aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen für die EU unter der Leitung von Dr. Shushanik Minasyan (Universität Bonn), zu den Baustellen der europäischen Demokratie mit Enrico Liedtke (Universität Bonn) sowie zu Fragen der europäischen Klimapolitik erörtert.
Im anschließenden Gespräch mit Dr. Claire Demesmay vom Deutsch-Französischen Jugendwerk Paris, mit Nikolas Ehler, dem Länderdirektor Frankreich vom Goethe-Institut Paris sowie mit Daniel Hegedüs, German Marshall Fund Berlin sprach Josef Neumann in einem angeregten und fruchtbaren Austausch über ebendiese Fragen. Moderiert wurde der Abend von Gwendolin Jungblut.