Einiges haben Andreas Bialas und Josef Neumann schon erreicht: Nach Gesprächen versprach der Regierungspräsident eine zügigere Bearbeitung der Anträge von Hochwasseropfern. Auch den Informationsfluss möchte er verbessern. „Das Problem ist, dass die Bearbeitung nicht in der Bezirksregierung passiert, sondern an einen externen Dienstleister ausgelagert wurde“, erklärt Josef Neumann. Ministerin Ina Scharrenbach sicherte zu, über eine Flexibilisierung der Hilfen für Hochwasseropfer nachzudenken. Andreas Bialas und Josef Neumann haben sich jetzt mit Vertretern des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins (CHBV) und mit Bärbel Hoffmann von der Diakonie Wuppertal getroffen, um Lösungen für weitere Probleme zu suchen.
Das Land NRW greift den Wuppertaler Hochwasseropfern unter die Arme. 40 Prozent der gesamten Schadenssumme haben sie als Soforthilfe unkompliziert bekommen. Weitere 40 Prozent erhalten sie jedoch erst, wenn sie die bezahlten Rechnungen der Handwerksbetriebe einreichen. Nicht nur das Hochladen der einzelnen Quittungen mache viel Arbeit, erklärt Bärbel Hoffmann, die sich bei der Diakonie um die Betroffenen kümmert: „Viele Leute haben damit Probleme, die Summe zwischenzufinanzieren“, sagt sie.
Entweder müsse es möglich sein, unbezahlte Rechnungen bei der Bezirksregierung einzureichen, die dann schnell beglichen werden, war sich die Runde einig. Oder es müsse einen zinslosen Kredit für Härtefälle geben. „Viele Betroffene sind auch psychisch überfordert, den Antrag auszufüllen“, gab Andreas Bialas außerdem zu bedenken. Zügig klären wollen die beiden SPD-Abgeordneten auch die Frage, ob eingeworbene Spenden komplett auf den Eigenanteil oder auf die Gesamtsumme der Renovierungsarbeiten angerechnet wird.
Prävention gegen zukünftige Hochwasser
Im Gespräch kristallisierte sich auch heraus, dass die Vorgabe, exakt den Zustand von vor dem Hochwasser wiederherzustellen, häufig als wenig sinnvoll erachtet wird. Dadurch können etwa sinnvolle Maßnahmen gegen zukünftige Hochwasser nicht umgesetzt werden. Gleichzeitig diene diese Vorschrift jedoch dazu, Missbrauch zu verhindern, erklärte Andreas Bialas. Schnell wurde in der Gesprächsrunde klar, dass immer der Einzelfall betrachtet werden muss. Deshalb wollen sich die Abgeordneten dafür einsetzen, dass Betroffene bei der Bezirksregierung einen Ansprechpartner bekommen, der auch telefonisch erreichbar ist.